Ursprünglich war geplant, den Kiel erst in Breisach, kurz vor Einsetzen in den Rhein anzubringen. Da ich aber auch ohne Kiel nicht unter der Wittnauer-Brücke durchpasste, war es letztendlich einfacher, dies in Au zu tun. Es gab einen Weg um mein Nadelöhr.
Bau der Form: Als erstes muss natührlich die Form geschweisst werden. Da der Kiel nur zur Hälfte mit Blei gefüllt wird, die obere Hälfte wird zum Tank, bedarf es eines Zwischenblechs. Man erkennt auf dem Foto die
Schweisshilfslöcher zum inneren Ausschweissen. Diese werden am Ende wieder verschlossen, das Mittlere dient als Sumpftopf (Vertiefung zur Spritentnahme). Es fehlen hier noch die oberen Queraussteifungen.
Die 8mm Platten am vorderen Ende zu schliessen erwies sich als riesen Kraftakt. Die enorme Hitzeinbringung lässt das Ding etwas beulig erscheinen, die Oberkante hat ca. 10cm Überstand zum späteren Anpassen.
Vorbereitung: Normalerweise ist der Kiel das erste Bauteil der Helge. Oft wird er beim Giessen im Erdreich eingegraben.Ich musste also unter dem Schiff wieder genügend Platz schaffen, um ihn darunterzuschieben. Nach dem Erdaushub wurden 2 Stahlträger als Schiene ausgerichtet und zum Boot fixiert. Da ich Ihn neben dem Rumpf mit Blei befüllen musste, bedarf es einer Lösung ihn zum Schluss 3m seitlich zu verschieben. Als perfekt hat sich die egyptische Methode erwiesen, mit einem offenen Rollenlager.
Bleigiessen XXL: Man nehme 12t Blei, 5t Schmiedekohle, baue einen Hochofen mit Turbogebläse und ruft alle sein Kumpels. Die ganze Aktion dauerte 2 Tage nonstop, zeitweise war das gesamte Hexental in eine gelbe Rauchwolke eingehüllt. Es war zwar mega mieses Wetter und alle Fenster zu aber: Sorry, vielen Dank Au.
Hier läuft der Ofen volle Kanne und ist bereit zum Stöpsel ziehen. Wir konnten so ca. 100Kg Portionen giessen, Schicht für Schicht, weil er frei stand musste die ganze Flosse mit Wasser gekühlt werden. Danke an meine Crash-Manschaft, es war glaub ich für Alle eine unvergessliche Aktion.
Nach zwei Tagen Abkühlzeit und Regeneration, nochmal grundieren und anpassen. Das endgültige Anpassen geschah aber erst in der Endstellung.
Der Rumpf lag zu dieser Zeit auf zwei Stahlträgern die ich mit M30 Gewindestangen in der Höhe verstellen konnte. Die Vorrichtungen gab mir auch die Gelegenheit spätere Erdbewegungen auszugleichen.
Als alles passte, Kielkante angephast, 4 Lagen Schweissnaht- überkopf!!